Tourismusunternehmer in Pattaya befürchten durch die Verlängerung der russischen Visa illegale Arbeitskräfte, doch Phuket hofft auf einen Anstieg der Einnahmen.
Die Tourismusunternehmer in Pattaya sind besorgt über das Programm der thailändischen Regierung bezüglich der Verlängerung der Visa für russische Touristen. Sie befürchten, dass es zu einem Zustrom illegaler Arbeitskräfte kommen könnte. Die Russen könnten dann angeblich Thais Arbeitsplätze wegnehmen.
Im Gegensatz dazu glauben die Tourismusunternehmer in Phuket, dass das Programm dem Land zusätzliche Einnahmen bescheren wird.
Das thailändische Kabinett unter der Leitung von Premierminister Srettha Thavisin hatte den visumfreien Aufenthalt russischer Touristen in Thailand bis zu 90 Tage (davor 30 Tage) genehmigt.
Das neue Programm, das darauf abzielt, die Zahl der russischen Touristen während der Hochsaison zu erhöhen, begann am 1. November und endet voraussichtlich am 30. April 2024.
Als Reaktion auf diese Entwicklung äußerten Tourismusunternehmer in Pattaya ihre Besorgnis.
Thanet Supornsahasrungsi, ehemaliger Präsident des Tourismusrates Chonburi und geschäftsführender Direktor von Sunshine Hotels and Resorts, äußerte die Befürchtung, dass die Ausnahmeregelung zu einem Anstieg illegaler Arbeitskräfte aus Russland führen könnte, wovon möglicherweise auch thailändische Reiseleiter betroffen wären.
Da die meisten thailändischen Fremdenführer kein Russisch sprechen, bestehe die Gefahr, dass einige Russen das Programm für visumfreies Reisen ausnutzten, um illegal als Reiseleiter oder Fahrer in der Tourismusbranche zu arbeiten.
Außerdem wäre es für internationale Unternehmen einfacher, ihre eigenen importierten Mitarbeiter aus Russland einzustellen, so Thanet.
Die Tourismusunternehmen in Koh Samui und Phuket sind jedoch der Ansicht, dass Thailand von einem längeren Aufenthalt russischer Touristen stärker profitieren wird.
Ratchaporn Poolsawadee, Präsident der Tourismusvereinigung von Koh Samui, stellte fest, dass die Maßnahme Langzeittouristen aus Russland anziehe, was der lokalen Wirtschaft Auftrieb gebe.
Zwar gebe es vereinzelte Fälle von Russen, die an illegalen Aktivitäten wie dem Organisieren von Ausflügen und Rundfahrten oder der Gründung von Unternehmen mit thailändischen Beauftragten beteiligt seien, doch seien solche Fälle im Vergleich zur allgemeinen Nachfrage nach lokalen Produkten und Dienstleistungen relativ gering, sagte er.
In ähnlicher Weise erwartet Phuket einen Anstieg der Ausgaben von Touristen. Die Behörden müssten jedoch wachsam gegenüber illegalen Geschäften bleiben, die dieses Privileg ausnutzen.
