
Die Altstadt Si Thep in Phetchabun wurde in die prestigeträchtige Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Es handelt sich hierbei um das vierte Weltkulturerbe, nachdem 1991 die historischen Städte Ayutthaya und Sukhothai sowie 1992 Ban Chiang in die Liste aufgenommen worden waren.
Allerdings warnt eine Expertin, dass Si Thep nocht nicht bereit sei für Touristen, da es an grundlegenden Annehmlichkeiten wie Parkplätzen und Einrichtungen für die Abfallentsorgung mangele.
Thailands alte Ruinenstadt Si Thep, ein 1500 Jahre alter Komplex aus Tempeln, Klöstern und anderen Gebäuden befindet sich in der Provinz Phetchabun, etwa 200 Kilometer nördlich von Bangkok.
Die Entscheidung wurde von der UNESCO auf einer Tagung in Riad bekannt gegeben. In einer Videobotschaft dankte Premierminister Srettha den Delegierten für die Aufnahme in die Liste.
Si Thep sei „ein Schatz nicht nur für Menschen in aller Welt, sondern für Menschen aller Generationen“, sagte er. „Ich freue mich darauf, Sie alle an diesem Ort willkommen zu heißen.“
Umweltminister Phatcharavat Wongsuwan bezeichnete die Aufnahme in die Liste als „stolzen Moment“ für Thailand. Auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt forderte er die Menschen auf, „die Schönheit von Si Thep, der neuen UNESCO-Stätte Thailands, zu bewundern.“
Archäologen datieren die Statuen und Gebäude von Si Thep, die von der Dvaravati-Zivilisation erbaut wurden, auf ein Alter von 1500 bis 1700 Jahren.
Zu ihrer Blütezeit war die Stadt eine Kultur- und Handelsmetropole, in der der hinduistische und buddhistische Glaube zelebriert wurde.
Die Dozentin für Geschichte und Kulturerbe an der Chulalongkorn-Universität, Phacha Phanomvan, sagte, die Stätte sei auf einen plötzlichen Anstieg der Besucherzahlen „völlig unvorbereitet. Die Arbeit beginnt jetzt“, sagte sie und warnte vor einem Mangel an grundlegender Infrastruktur, darunter Mängel bei der Abfallentsorgung, Straßen in schlechtem Zustand und das Fehlen von Parkplätzen für große Reisebusse.
Sie ist außerdem besorgt über noch nicht ausgegrabene Stätte und die Plünderung von Artefakten, die aufgrund der Aufnahme in die Liste des Kulturerbes höhere Preise auf dem Schwarzmarkt erzielen könnten.
„Si Thep war bereits in den 1970er und 1980er Jahren eine der am meisten geplünderten Stätten in Thailand“, sagte sie.
Die Stätte hat auch ungelöste Probleme mit den Landgrenzen und der Zoneneinteilung, von denen fast 300 Dorfbewohner betroffen seien, darunter Dutzende von Haushalten ohne Grundbesitzurkunden.
Die thailändischen Behörden hoffen, dass die Aufnahme in die UNESCO-Liste dazu beitragen wird, mehr Touristen anzuziehen – ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft Thailands. Die Konjunktur hat nach wie vor mit den Folgen der Corona-Maßnahmen zu kämpfen.