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Glücksspiel kostet Menschenleben

Glücksspiel kostet Menschenleben

Die jüngsten Berichte über den Sturz von Witat Wongsa – einem gefeierten Lehrer für thailändische Sprache, der vom Bildungsministerium zum besten Lehrer des Landes im Jahr 2017 ernannt wurde – ziehen weiterhin die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich.

Der 36-Jährige, der nach dem berühmten verstorbenen Dichter Sunthorn Phu wegen seiner Wortgewandtheit den Spitznamen „Sunthorn Fu“ trägt, wurde kürzlich in Bangkok wegen des Vorwurfs des Online-Betruges verhaftet. Als er in Gewahrsam genommen wurde, fesselte er die Öffentlichkeit mit einem poetischen Appell an die Polizei, ihm eine zweite Chance zu geben. Außerdem solle jeder aus seiner Spielsucht zu lernen.

Nachdem er sein Studium mit magna cum laude abgeschlossen hatte, nahm Wiwats Lehrerkarriere schnell Fahrt auf. Er bekam eine gute Stelle in einer berühmten Schule und wurde sogar von einer Schulbehörde eingeladen, an der Entwicklung des landesweiten Lehrplans für das Unterrichtsfach thailändische Sprache mitzuwirken.

Was der Beginn einer glanzvollen Karriere sein sollte, nahm jedoch schnell eine negative Wendung, da er dem Online-Glücksspiel verfallen war. Diese Gewohnheit trieb ihn dazu, sich von seinen Kollegen und sogar von Schülern große Geldsummen zu leihen, weil er mit seinen immer höher werdenden Schulden nicht mehr zurechtkam.

In seiner Verzweiflung betrog er via Facebook viele Menschen, indem er vorgab, in ihrem Namen Hotelbuchungen vorzunehmen, während er ihr Geld nahm, um seine Schulden zu bedienen. So endete die vielversprechende Karriere des charmanten Lehrers – Wiwat verlor seinen Job und versuchte, sich der Verhaftung zu entziehen. Selbst als er auf der Flucht war, schloss er über sein Smartphone ständig Wetten auf Online-Glücksspielseiten ab.

Der Fall Wiwat dient als abschreckendes Beispiel für die Gefahren des Glücksspiels, das nach thailändischem Recht als illegal gilt, außer in einigen Fällen, wie beispielsweise Wetten auf Pferderennen und die staatliche Lotterie. Trotz der Beschränkungen vergeht keine einzige Woche ohne Nachrichten über Verhaftungen im Zusammenhang mit Glücksspielen – in einigen Fällen ist leider auch die Polizei involviert.

Das grausamste Beispiel für die Gefahren des Glücksspiels ist der Fall von Sararat „Aem“ Rangsiwuthaporn, die jetzt wegen Mordes angeklagt ist. Sie hat mindestens 14 Menschen vergiftet, um an deren Vermögen heranzukommen. Die Ermittler fanden heraus, dass die Giftmischerin diese Morde beging, weil sie mit einer schweren Spielsucht zu kämpfen hat – einmal gab sie eine Million Baht an einem Tag aus.

Solche Geschichten sind zwar oft in der Presse zu finden, aber was haben Regierung und Gesetzgeber unternommen, um das wachsende Glücksspielproblem der Nation in den Griff zu bekommen? Bislang hat sich die Regierung auf den legalen Aspekt des Problems konzentriert. Einige Gesetzgeber argumentieren, dass die Regierung das Glücksspiel legalisieren muss, um mehr Touristen anzulocken und Steuern auf solche Aktivitäten zu erheben. Zweifellos liegt diesem Vorstoß die Überzeugung zugrunde, dass das Glücksspiel ein zu großes Problem geworden ist, um es zu beseitigen, so dass die Regierung es ebenso gut legalisieren könnte.

Es wurde jedoch wenig bis gar nichts unternommen, um zu verhindern, dass Menschen spielsüchtig werden, und/oder um Familienmitgliedern zu helfen, die von der Spielsucht betroffen sind.

Die Regierung sollte sich ein Beispiel am Nationalen Gesundheitsdienst in Großbritannien nehmen, der Menschen, die mit Spielsucht zu kämpfen haben, und ihren Familien psychologische und/oder andere Hilfe anbietet.

In den letzten Jahren haben Experten und Wohlfahrtsaktivisten die thailändische Regierung aufgefordert, eine nationale Einrichtung zu schaffen, die sich mit der Lösung des Glücksspielproblems befasst. Es ist zu hoffen, dass die neue Regierung dieses Thema zu einer Priorität macht. Ohne staatliche Hilfe werden viele Leben und Karrieren durch die Spielsucht verloren gehen.

Post source : https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/2613105/stop-disease-of-gambling

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