Die Marine Disco, die seit über 30 Jahren Pattayas Walking Street zierte, hat laut Medienberichten endgültig den Geist aufgegeben.
Als einer der größten Musikclubs auf dem Strip wurde die Marine Disco (auf Thai Mal-ee ausgesprochen) erstmals während des Vietnamkriegs in den 70er Jahren eröffnet und zog eine große Anzahl amerikanischer Soldaten an, die in Pattaya Urlaub machten und sich erholten.
Der Erfolg der Marine Disco hielt bis in die 90er Jahre an, als die Walking Street neue Märkte für Nachtschwärmer aus Großbritannien, dem europäischen Festland und Australien ansprach.
Bernard Trink, damals Kolumnist bei der „Bangkok Post“ soll den Ausdruck „Hühnerfarm“ für die Disco geprägt haben. Aber er beschrieb wohl eher die naiven und hungrigen ausländischen Kunden als die lächelnden Damen auf der Tanzfläche oder an den sieben Billardtischen, die eine Besonderheit der riesigen Anlage darstellten.
In den letzten Jahren begann die Marine Disco an Beliebtheit zu verlieren. Einige meinten, dass die Lage am oberen Ende einer Rolltreppe im Falle eines Brandes ein Sicherheitsrisiko darstellte, während andere glaubten, dass die Ladyboys unter den blinkenden Lichtern zu dominant präsent waren.
Einer der Hauptgründe war sicherlich auch die Konkurrenz der benachbarten Clubs, die mit ihren hochkarätigen DJs immer schriller und hochtechnisierter wurden. So wurde die Marine Disco nach und nach eher etwas für Leute, die auf einem Nostalgietrip waren.
Der Club hatte zum Schluss sogar aufgehört, seine Facebook-Seite auf dem neuesten Stand zu halten.
Im Post-Corona-Umfeld scheint sich auch die ausländische Kundschaft der Walking Street zu verändern. Im Jahr 2023 spricht die Fußgängerzone vor allem asiatische Urlauber an, während sich die traditionelle Kundschaft aus dem Westen in Tree Town in der Soi Buakhao oder in der Soi L.K. Metro versammelt.
