
Die Tourismusindustrie sollte sich für die Abschaffung veralteter Gesetze einsetzen, um künftiges Wachstum zu gewährleisten, so die wichtigste Oppositionspartei Phuea Thai Party.
Alle Parteien bringen sich vor den Wahlen, die spätestens im Mai stattfinden dürften, mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten in Stellung.
So auch Paetongtarn Shinawatra, die über die Tourismusindustrie sprach. Sie ist Leiterin des Phuea-Thai-Beratungsgremiums für Integration und Innovation und jüngste Tochter des durch den Militärputsch 2006 gestürzten ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra.
Sie sagte, der Tourismus sei einer der Wachstumsmotoren des Landes.
Allerdings wurde die Branche wegen Corona schnell in die Knie gezwungen. Obwohl Corona abgeklungen ist und die Grenzen wieder vollständig geöffnet sind, muss der Tourismussektor erst wieder eine klare Richtung finden.
Paetongtarn sagte, die Tourismusindustrie habe sich noch nicht vollständig erholt, was zum Teil daran liege, dass die Grundlagen der Branche nicht stark genug seien.
Deshalb habe der Sektor in der Krise einen so großen Rückschlag erlitten und habe es schwer, sich wieder zu erholen. Die nächste Regierung müsse dafür sorgen, dass der Tourismus nicht noch einmal einen so großen Rückschlag erleide. Es müsse daran gearbeitet werden, die Einnahmen über das Niveau von vor Corona zu steigern.
Es sei wichtig, sich auf das Segment mit dem größten Wachstumspotential zu konzentrieren, nämlich den Medizintourismus. Dieser Markt ziehe hochqualifizierte Besucher an, die viel Geld haben und sich für einen längeren Zeitraum im Land aufhalten können.
Der thailändische Medizintourismus verzeichne seit 2020 ein gesundes Wachstum, das mit den globalen Trends im Bereich der persönlichen Gesundheit übereinstimme, sagte sie.
Paetongtarn fügte hinzu, dass das Land versuchen sollte, Arbeitskräfte aus den Nachbarländern anzuwerben, um den Personalmangel in der Tourismusbranche zu beheben.
Die Wiedereinstellung von Arbeitnehmern, von denen viele während der Pandemie entlassen wurden, halte nicht mit dem Anstieg der Nachfrage Schritt, die durch die Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgelöst wurde.
Gesetze, die die Tourismusbranche betreffen, werden von verschiedenen Behörden durchgesetzt, was zu Bürokratie und unnötigen Komplikationen für die Unternehmen führe.
So untersteht beispielsweise das Hotelstandardgesetz dem Innenministerium, während die Verwaltung von Gastfamilienunterkünften (Homestays) in die Zuständigkeit des Ministeriums für Tourismus fällt.
Gesetze, die den Erfordernissen einer sich wandelnden Tourismusbranche nicht gerecht werden, sollten geändert oder abgeschafft werden, so Paetongtarn.
Die Branche sollte sich auch vernetzen und neu erfinden, um ihren Wert zu steigern. Das Land sollte mehr tun, als nur ein bestimmtes Segment zu vermarkten, und einen ganzheitlicheren Ansatz wählen.
Anstatt mit „Sonne, Sand und See“ zu werben, wie es bisher üblich sei, sollte die Marketingstrategie die Natur mit Gesundheit kombinieren und möglicherweise auch mit wissenschaftlichen Studienreisen.
So könne die Attraktivität des Landes für Touristen erhöht werden, sagte Pintongtarn abschließend.