
Ein Urteil zur Maya Bay auf Koh Phi Phi Leh kommt Jahrzehnte nachdem die örtlichen Behörden wegen Umweltschäden geklagt hatten.
23 Jahre nachdem der Hollywood-Film „The Beach“ an Thailands glitzernder Maya Bay gedreht wurde, hat das Oberste Gericht des Königreichs die Behörden angewiesen, die Umweltsanierungsarbeiten voranzutreiben.
Das Abenteuerdrama aus dem Jahr 2000 mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle wurde 1999 gedreht. Wegen der Auswirkungen der Dreharbeiten auf den einst unberührten Strand auf der Insel Koh Phi Phi Leh im Süden Thailands wurde der Film einst kritisiert.
Die Filmemacher pflanzten Dutzende von Kokospalmen, um der Maya Bay ein „tropischeres“ Aussehen zu verleihen.
Es dürfte sich hier so ziemlich um den einzigen Fall in der ganzen Welt handeln, bei dem jemandem vorgeworfen wird, im Rahmen von Wiederaufforstungsarbeiten die Natur zerstört zu haben.
Ferner wurden die Filmemacher beschuldigt, auf Sanddünen wachsende Vegetation ausgerissen zu haben.
Das US-amerikanische Produktionsstudio Twentieth Century Fox beharrt jedoch darauf, dass man den Strand genau so belassen habe, wie man ihn vorgefunden hatte, und dass man Tonnen von Müll entfernt habe.
Die örtlichen Behörden reichten Ende 1999 eine Zivilklage gegen thailändische Regierungsstellen, Twentieth Century Fox und einen thailändischen Filmkoordinator ein und verlangten 100 Millionen Baht als Entschädigung für Umweltschäden.
Der Oberste Gerichtshof in Bangkok bestätigte nun eine frühere Entscheidung einer untergeordneten Instanz, wonach das Forstamt für die Sanierung der Maya Bay verantwortlich ist.
In seiner endgültigen Entscheidung wies das Oberste Gericht die Behörde an, einen Ausschuss zu bilden, der einen Sanierungsplan ausarbeiten soll.
Umweltschützer hatten zweimal erfolglos rechtliche Schritte eingeleitet, um die Dreharbeiten zu dem Film, der auf dem Kultroman von Alex Garland basiert, aufgrund von Bedenken über ökologische Schäden zu stoppen.
Der Film machte die Maya Bay weltberühmt. Danach fiel sie dem Massentourismus zum Opfer. Täglich trampelten Tausende von Touristen auf dem kleinen Strand herum. Die thailändische Tourismusbehörde und Reiseveranstalter bewarben den Strand – es kamen immer mehr Touristen. Niemand kümmerte sich um die Schäden, nur die Einnahmen zählten.
Doch wie in Thailand üblich, sieht man in Ausländern gern einen Sündenbock, daher hat man einen Schuldigen in Gestalt von Twentieth Century Fox gefunden.
Als die Zustände unerträglich wurden, sperrten die Behörden Maya Bay im Oktober 2018. Die Bucht und der weltberühmte Strand sollten sich von den Auswirkungen des täglichen Zustroms von 6000 Besuchern erholen.
Als Corona kam, wurde das gesamte Phi-Phi-Archipel zu einer unfreiwilligen Rekonvaleszenz gezwungen, weil die Besucherzahlen praktisch auf Null zurückgingen.
Maya Bay wurde Anfang 2022 wieder für Touristen geöffnet, aber die Touristenzahlen werden begrenzt, um ökologischen Schäden zu verhindern.