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Die Filmkritik

Die Filmkritik

Ambulance (USA 2022)

Nach einem fehlgeschlagenen Überfall entführen die Räuber einen Krankenwagen.

Der Film ist viel zu lang, es gibt zu viele unmotivierte Kamerabewegungen (Kamera aus der Vogelperspektive, die sich dann um die eigene Achse dreht und Richtung Erdboden saust – Botschaft: technisch geht das, daher machen wir das), zu viele Schnitte (jetzt kommt Action, daher alle zehntel Sekunde ein Schnitt), die schauspielerische Leistung ist lausig.

Ach so, der Film ist von Michael Bay. Alles klar.

Moonfall (USA 2022)

Der Mond gerät aus der Bahn und droht auf die Erde zu stürzen.

Da spielt einer mit, den ich aus „Game of Thrones“ kenne. Dort hatte er einen dicklichen Tollpatsch gespielt, der sich für alte Manuskripte interessiert, aber von der Welt nicht verstanden wird – vom Zuschauer und den Helden der Serie aber sehr wohl.

In diesem Film spielt er einen dicklichen Tollpatsch, der sich für allerlei Blogs interessiert, doch von der Welt nicht verstanden wird – vom Zuschauer und den Helden der Serie aber sehr wohl.

Na, das ist ja eine originelle Besetzung!

Der Film ist an schauspielerischer Minderleistung, idiotischer Dramaturgie, schlechtem Drehbuch und langweiligen Spezialeffekten, die man schon hundermal besser gesehen hat, nicht zu überbieten.

Irgendwann dachte ich mir: der Film ist so schlecht, der könnte glatt von Roland Emmerich sein. Dann Abspann: „Written and Directed by Roland Emmerich“. Ich wusste das in diesem Fall vorher wirklich nicht.

Typisch Emmerich auch das Schicksal des neuen Partners der Ex-Frau: Wenn sich ein Mann einer geschiedenen Frau nähert, ist er des Todes, denn so etwas geht bei Emmerich gar nicht. Wie bei den Mormonen ist bei ihm die Ehe für die Ewigkeit. Allein daran kann man schon einen Emmerich-Film erkennen.

Gold (Australien 2022)

Zwei Männer im Outback auf der Suche nach Gold.

Na ja. „Der Schatz der Sierra Madre“ für Arme. Hoffen Regisseure und Drehbuchautoren, dass man so einen Klassiker wie den von John Huston nicht kennt? Einfach nur lächerlich!

Clean (USA 2021)

Soldat/Sicherheitskraft/Scharzer-Gürtel-Träger (oder so etwas ähnliches) hat sich zur Ruhe gesetzt. Dann passiert etwas, und er wird noch mal gefordert. Zum Schluss killt er so um die eintausend Bösewichter.

Manchmal frage ich mich, warum ich mir so etwas antue? Wahrscheinlich nur, um zu wissen, welche die guten Filme sind.

The Voyeurs (USA 2021)

Ehepaar beobachtet Nachbarn gegenüber wie in Alfred Hitchcocks Thriller „Das Fenster zum Hof“.

„The Voyeurs“ war auch schlechter als befürchtet. Letztendlich geht es immer um die Geschichte, die erzählt wird. Ist die schlecht, ist nichts mehr zu retten. Und wenn die Schauspieler dann auch noch grottig sind bzw. gegen das schlechte Drehbuch nicht anspielen können, dann bleibt nicht mehr viel.

Nach so vielen Enttäuschungen muss man eben auf einen Klassiker zurückgreifen. Da weiß man, was man hat.

Die Unbestechlichen (USA 1976)

Der Film zeigt, wie zwei Journalisten den Watergate-Skandal aufdeckten, der zum Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon führte.

War das der erste Film dieser Art? Sicherlich gab es vorher Politthriller. Mein Lieblingsfilm dieses Genres ist der italienische Film „Die Macht und ihr Preis“ (ebenfalls 1976) von Francesco Rosi. Die Italiener und Franzosen haben Maßstäbe gesetzt, was dieses Genre betrifft.

Bei diesen fiktionalen Filmen gibt es aber auch immer Action – manchmal mehr, manchmal weniger.

Bei „Die Unbestechlichen“, und das war damals neu, wird nur geredet. Es wird gezeigt, wie die Journalisten einzeln oder zu zweit mit jemandem reden, sich ihre Gedanken machen, mit der Redaktion beraten und sich dann wieder aufmachen, um mit weiteren Leuten zu reden. Das ist derartig spannend, dass man platzen möchte.

Dieser Film hat ein neues Genre kreiert. Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen, in denen gezeigt wird, wie Journalisten oder Rechtsanwälte oder Polizeibeamte oder andere versuchen, etwas offen zu legen, was die Mächtigen lieber unter Verschluss halten würden.

Neben Die Unbestechlichen gibt es für mich ein weiteres Highlight dieses Genres. Das ist „Spotlight“ (2015).

Hier geht es darum, wie die Redaktion eines Magazins in Boston über den Missbrauch katholischer Priester an kleinen Jungen recherchiert. Ebenfalls ein reiner Dialogfilm, der auf wahren Begebenheiten beruht und den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute in Atem hält.

Post source : JC

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