
Kürzlich las ich folgende Überschrift: „Premierminister froh über das thai-deutsche Projekt, gegen die globale Klimaerwärmung vorzugehen“.
Ich sage Ihnen, liebe Leser, jetzt einmal, worum es den Menschen in Thailand wirklich geht. Ihnen geht es nicht um die „globale Klimaerwärmung“ und das, was diese womöglich in 100 Jahren ausrichtet, sondern es geht ihnen darum, wie viel ihr Geld jetzt noch wert ist, und ob es bis Monatsende reicht.
In der letzten Ausgabe gab es im HALLO einen Artikel über Sri Lanka. Kaum wurde dieser veröffentlicht, ging es auf Ceylon rund: Häuser von Politikern brannten, Politiker wurden nackt durch Straßen getrieben, der Premierminister musste zurücktreten, Autos wurden in Gewässern versenkt, Städte verwüstet. Aktuell, während ich das hier schreibe: In Sri Lanka gibt es kein Benzin mehr, die Räder stehen im Inselstaat still.
Ich will nicht sagen, dass das in Thailand auch so kommen wird, ich will sagen, die Vorzeichen sind da – die Inflation frisst das Geld auf, das die Armen nicht haben.
Wie ich darauf komme? Gestern im Big C. Der Einkauf war ein einziger Alptraum!
Ich kann mich erinnern, dass ich mich einmal darüber beschwerte, dass Big C eine Palette Eier – also 30 Stück – mit 80 Baht als Sonderpreis ausgewiesen hat. Jetzt kosten die Eier 120 Baht. Im Vergleich mit vor ein paar Monaten sind das 50 Prozent mehr? Man korrigiere mich bitte, wenn ich mich verrechnet habe.
Meine Lieblingskekse: Fun O. Die heißen wirklich so. Zehn Stück in einer Packung zehn Baht. Das ist sehr lange her. Dann haben die zwölf Stück in eine Packung gepackt: ebenfalls zehn Baht. Das ist auch lange her. Die Kekse kosten jetzt zwölf Baht. Satte 20 Prozent mehr. Das ist aber nicht alles. Die Packung ist auf Pygmäengröße geschrumpft. Weniger Kekse für mehr Geld. Glauben die Hersteller wirklich, das merkt keiner?
Brot: Das billigste Brot hat im Big C immer 35 Baht gekostet. Jetzt sind wir bei 42 Baht angekommen. Rund gerechnet 20 Prozent. Reis ist deutlich kostengünstiger als Brot. Auch im 7-Eleven: zwei Kilo für 50 Baht.
Joke, Reissuppe, Fünf-Minuten-Terrine. Man kann es nennen, wie man will: Kostete vor einem Monat 60 Baht (drei große Portionen), jetzt sind wir bei 69 Baht angelangt. Das sind genau 15 Prozent.
Butter. Wer will sich die noch leisten? Ein halbes Pfund heute 135 Baht. Normalerweise rechne ich nicht um. Jetzt aber schon. Das sind für ein halbes Pfund rund vier Euro bzw. acht Deutsche Mark. Leute, für 8 DM könnt ihr eure Butter alleine essen!
Zum Schluss zur Wurst, die ich immer gern esse: Zuletzt (zu „normalen“ Zeiten) hat die 69 Baht gekostet. Vor einem Monat waren es 119 Baht, jetzt aber muss man 139 Baht abdrücken. Das sind 100 Prozent mehr!