
Im April wurden die Bars in Pattaya für „zwei Wochen“ geschlossen – so hieß es in der amtlichen Ankündigung damals. Aus den zwei Wochen wurde über ein Jahr. Die Bars sind immer noch zu – jedenfalls offiziell.
Das Nachtleben im Seebad wurde stillgelegt, als die Regierung im April 2021 Bars und Clubs in 41 Provinzen, darunter auch Chonburi, für „zwei Wochen“ schließen ließ, um die „dritte Corona-Welle“ aufzuhalten. Die zweiwöchige Schließung, die immer noch andauert, führte auch zu einem achtmonatigen Alkoholverbot in allen Restaurants, bis die Regierung schließlich kurz vor Weihnachten letzten Jahres einlenkte – allerdings nur teilweise.
Ein Jahr später sind Bars, Nachtclubs, Animierlokale etc. legal immer noch geschlossen und werden in einigen Provinzen, vor allem in Touristengebieten, in Grauzonen als umgewandelte „Restaurants“ mit verschiedenen Regeln und Einschränkungen betrieben.
Dazu gehören Regeln wie die gesetzliche Sperrstunde um Mitternacht oder ein Tanzverbot, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Außerdem musste man in Pattaya einen Schnelltest machen, wenn man eines dieser Lokale betreten wollte. Ob das beachtet wurde, ist eine andere Frage. Jedenfalls fanden sich findige Händler ein, die sich mit ihren Schnelltests vor diesen Etablissements positionierten und an ihren Ständen keine Leckereien, sondern Schnelltests verkauften.
Die Betreiber der Unterhaltungsindustrie drängen seit Monaten auf eine legale Wiedereröffnung und spätere Schließzeiten, aber bisher hat sich die Regierung nicht überzeugen lassen und keinen Zeitplan für die Wiedereröffnung vorgelegt. Nach Angaben des Premierministers war die Wiedereröffnung der Branche ursprünglich für Dezember 2021 geplant, aber wegen Bedenken bezüglich der Corona-Variante Omicron wurde dies auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wenn in einer Bar ein paar Sandwichs angeboten werden, und dieses Bar dann als Restaurant durchgeht, ist das natürlich ein schöner Trick. Thailand ist bekannt dafür, dass Vorschriften und die Durchsetzung derselben zwei Seiten einer Medaille sind. Dennoch: Die Unterhaltungsbranche fordert weiterhin eine legale Wiedereröffnung der Betriebe, denn der jetzige Zustand kann keinesfalls das Maß aller Dinge sein.
Die Restaurants in Pattaya hoffen, mit dem Ende der „Test-&-Go“-Regelung für Touristen bei der Einreise und der Verlängerung der Öffnungszeiten für den Alkoholverkauf mehr Personal einstellen und den Service verbessern zu können.
Neu ist die Vorschrift, dass Lokale seit 1. Mai bis Mitternacht geöffnet bleiben und bis 24 Uhr auch Alkohol anbieten dürfen.
Die Situation ist derartig angespannt, dass sich Gastronomen bereits über eine einzige Stunde, die sie länger öffnen dürfen, sehr freuen.
Was die erleichterte Einreisebestimmungen für Touristen betrifft, gilt seit 1. Mai folgende Regelung (Zitat deutsches Auswärtiges Amt):
„Vollständig gegen COVID-19 geimpfte Reisende müssen sich über die Anwendung Thailand-Pass registrieren und hierüber einen Impfnachweis und einen Krankenversicherungsnachweis mit Deckungssumme in Höhe von 10.000 USD, die auch die Behandlung von COVID-19 einschließt, hochladen. Der über das Programm zur Verfügung gestellte QR-Code ist bei der Fluggesellschaft vor Abreise und bei der Einreise vorzuzeigen. Eine Testpflicht nach Einreise besteht nicht mehr.
Nicht vollständig gegen COVID-19 geimpfte Reisende können unter den gleichen Bedingungen wie vollständig geimpfte Personen einreisen, wenn sie zusätzlich einen Nachweis über einen negativen PCR-Test über die Anwendung Thailand-Pass hochladen, der bei Abflug nicht älter als 72 Stunden sein darf. Eine Testpflicht nach Einreise besteht dann nicht mehr.
Für nicht vollständig gegen COVID-19 geimpfte Reisende, die keinen negativen PCR-Test über die Anwendung Thailand-Pass hochladen, besteht eine Quarantänepflicht von fünf Tagen sowie die Pflicht zu einem PCR-Test am fünften Tag nach Einreise.“
Bar- und Restaurantbetreiber teilten mit, sie würden ihr Angebot an Speisen erweitern und Teile ihrer Lokale, die während Corona geschlossen waren, wieder öffnen, da sie mit einem Anstieg der Zahl ausländischer Touristen rechnen.