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Prostitutionsgesetz ändern?

Prostitutionsgesetz ändern?

In Pattaya wurde ein Seminar mit Fachleuten aus der Erotikbranche, Regierungsvertretern und Dutzenden von relevanten Behörden organisiert. Es wurde darüber beraten, ob und wie das Gesetz über Prostitution geändert werden soll.

Thanyawat Kamolwongwat, Mitglied des Stadtrats von Pattaya und Sprecher des Ausschusses für Kinder, Jugendliche, Frauen, ältere Menschen, Behinderte, ethnische Gruppen und LGBTQ-Gruppen, eröffnete als Vorsitzender das Seminar „Prostitutionsgesetz: Ändern oder widerrufen?“

Bei der Veranstaltung waren außerdem Thitilak Khampha, stellvertretende Gouverneurin der Provinz Chonburi, sowie der Vize-Bürgermeister von Pattaya, Banlue Kullawanit, anwesend. Weiterhin Mitglieder Dutzender Organisationen und Verbände, darunter auch Vertreter der Erotikindustrie und Sexarbeiteraktivisten. Insgesamt diskutierten auf der Veranstaltung 70 Teilnehmer.

Ziel des Seminars war es, die Probleme bei der Durchsetzung des Gesetzes zur Verhinderung und Unterdrückung der Prostitution aus dem Jahr 1996 anzusprechen, um Lösungen für das Gesetz aufzuzeigen und Meinungen einzuholen, die den Weg für eine bessere Durchsetzung und eine vernünftigere Gestaltung in der Zukunft ebnen, verlautbarten die Teilnehmer.

Vor 1960 war die Prostitution in Thailand lange Zeit unproblematisch und wurde von Gesetz und Gesellschaft akzeptiert, doch aufgrund der Expansion des Tourismus und der Wirtschaft sowie Änderungen in Gesellschaft und Politik gab es viele Probleme mit der Prostitution, so dass Thailand beschloss, das Gesetz zur Verhinderung und Unterdrückung der Prostitution von 1960 zu erlassen und umzusetzen.

Dieses Gesetz wurde jedoch später aufgehoben und in veränderter Form 1996 wieder in Kraft gesetzt. Das Gesetz dient in erster Linie der Verhinderung von Prostitution und der Bestrafung von Tätern. Da es jedoch schon lange in Kraft ist, sind viele Probleme aufgetreten; beispielsweise ist das Strafmaß für Täter zu weit gefasst.

So ist eine Schwierigkeit, dass Prostituierte verhaftet werden können und der Strafverfolgung unterliegen, was Sexarbeiterinnen als Kriminelle stigmatisiert und gegen die Menschenwürde, die Sicherheit und die grundlegenden Menschenrechte verstößt. So jedenfalls Sexarbeiter-Aktivisten, die das Gesetz abschaffen oder zumindest ändern wollen.

Nach Ansicht der Aktivisten sei das ein erster Schritt zur Entstigmatisierung und Entkriminalisierung von Prostituierten in Thailand. Die Ergebnisse des Seminars, bei dem sich die meisten für eine Lockerung der Beschränkungen, Gesetze und Vorschriften im Zusammenhang mit Prostitution und Sexarbeit aussprachen, wurden an die zuständigen Regierungsstellen weitergeleitet.

Es sollte festgehalten werden, dass es laut thailändischer Regierung offiziell keine Prostitution in Thailand gibt. In der Realität aber nach Angaben von Prostituierten Zehntausende von Menschen freiwillig in dieser Branche arbeiten und weiter geschützt werden müssen, damit man sie nicht länger als Kriminelle behandelt.

Vor Corona haben Prostituierten-Stiftungen wie Swing oder Empower behauptet, dass allein in Pattaya in der Hochsaison bis zu 30.000 Sexarbeiterinnen tätig sind. Regierungsbeamte haben bekanntlich behauptet, es gäbe gar keine Prostituierten, auch nicht in Pattaya.

In Wirklichkeit, so die Teilnehmer des Seminars, müssten alle Seiten die tatsächliche Situation anerkennen und gemeinsam über konkrete Lösungen diskutieren, anstatt so zu tun, als gäbe es keine Sexarbeit.

Post source : https://thepattayanews.com/2022/03/15/prostitution-law-amend-or-revoke-seminar-held-in-pattaya-with-adult-industry-professionals-government-officials-and-dozens-of-relevant-agencies/

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