
„Kinder sind widerstandsfähig.“ Das wird uns immer wieder gesagt. Ob in Amerika, in Europa oder in Asien oder Australien.
Das ist es, was Erwachsene, die keine Skrupel haben, die Kindheit von Millionen Kinder zu zerstören, sich selbst – und uns – erzählen, damit sie nachts schlafen können.
Die Eltern wussten, dass es den Kindern nicht gut ging, und es geht ihnen auch nicht gut. Und jetzt, fast zwei Jahre nach Beginn von Corona, spiegeln die Daten diese Realität wider.
Der US-amerikanische Sanitätsinspekteur hat einen öffentlichen Bericht über eine „aufkommende Krise der psychischen Gesundheit von Jugendlichen“ veröffentlicht. In einem 53-seitigen Bericht erfahren wir, dass sich die Symptome von Depressionen und Angstzuständen während der Pandemie verdoppelt haben, wobei 25 Prozent der Jugendlichen unter depressiven Symptomen und 20 Prozent unter Angstzuständen leiden.
Denken Sie einmal darüber nach, wie ein durchschnittliches amerikanisches oder europäisches Kind im Laufe der Pandemie gelebt hat. Die Sozialisierung wurde ein Jahr lang unterbrochen und fand nur hinter Plexiglas, Masken und auf Distanz statt. Wenn nur einen Tag lang die Schule aufällt, müssen sich die Kinder fragen und sich Sorgen darüber machen, ob und wann sie wieder zur Schule gehen können: einen Tag später oder erst in einigen Monaten?
Der Sanitätsinspekteur warnte auch davor, dass Erkrankungen wie ADHS auf dem Vormarsch sind. Nachdem die Kinder beim Fernunterricht (Neudeutsch: Home Schooling) eingesperrt waren, können sie natürlich nicht mehr stillsitzen, wenn sie endlich wieder ein Klassenzimmer betreten dürfen.
Bei Mädchen im Teenageralter ist die Zahl der Selbstmordversuche um schockierende 51 Prozent gestiegen (bei Jungen um vier Prozent). Wir kennen die Auswirkungen der sozialen Medien und des Internets auf die psychische Gesundheit von Mädchen in der Entwicklung. Und dann haben wir sie gezwungen, ihre gesamten sozialen Kontakte über ein Jahr lang auf das Internet zu beschränken. Ist es da ein Wunder, dass sie versuchen (und unter tragischen Umständen auch Erfolg haben), ihr Leben zu beenden?
Jay Smith, der Vater von Spencer Smith, einem Teenager, der sich Anfang November 2021 das Leben nahm, erklärte, Spencer habe den ganzen Sommer damit verbracht, zu trainieren und sich in Form zu bringen, damit er im Footballteam der Schule als Lineman spielen konnte. Als der Sport wegen Corona auf Flag Football umgestellt wurde, habe Spencer „aufgegeben“, so sein Vater.
„Es war nicht die gleiche Art von Training, weil sie auf Distanz gehen mussten. Das gefiel ihm nicht“, erklärte Smith.
Spencer hörte schließlich auf zu trainieren, und seine Noten begannen zu leiden, als nur noch Fernunterricht angeboten wurde.
Smith sagte, sein Sohn habe eine Notiz hinterlassen, in der er seine Probleme mit der Isolation beschrieb. Er fühle sich, so der Sohn, als sei er „in diesem Haus eingesperrt.“
Woran erinnern Sie sich, als Sie ein Kind waren, was die große Pause in der Schule anging? Ich erinnere mich daran, wie ich mich mit Freunden unterhielt, Puddingbecher gegen Kekse tauschte und Freunde flüsternd fragte, ob ich ihre Hausaufgaben abschreiben könnte.
Wie sieht es jetzt aus? Die Kinder sind endlich wieder in der Schule, aber sie essen draußen, sitzen auf Eimern oder auf dem Boden.
Wenn sie drinnen essen dürfen, werden sie oft angewiesen, Abstand zu halten und schweigend zu essen, manchmal mit Trennwänden zwischen ihnen, manchmal mit dem Gesicht zur Wand.
Kein Teil ihrer Kindheit ist in den letzten beiden Jahren unversehrt geblieben. Im März 2020 wurde ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Die großen Pausen sind nur ein Beispiel dafür, wie sehr wir deren Kindheit zerstört haben.
Ein Ende, ein Ausweg ist nicht in Sicht. Man hat uns gesagt, innerhalb von zwei Wochen können wir die Ausbreitung des Virus aufhalten. Das haben wir auch unseren Kindern gesagt. Aus den zwei Wochen wurden zwei Jahre der Corona-Einschränkungen.
Jay Smith, der Vater in Maine, sagte zu Reportern: „Diese Pandemie kann nicht ewig dauern, und wenn sie sich allein und deprimiert fühlen, müssen sie sich Hilfe suchen. Es wird besser werden.“
Man kann den Kindern nicht vorwerfen, dass sie dieser gut gemeinten Botschaft keinen Glauben schenken. Unsere Gesellschaft hat sie wie Krankheitsüberträger behandelt und ihnen unersetzliche Jahre der Kindheit gestohlen. Warum sollten sie glauben, dass die Pandemie ein Ende haben und alles besser wird? Wir können den Kindern keine Beweise dafür vorlegen.