
Der stellvertretende Premierminister General Prawit Wongsuwan hat das Zentrum für die Bekämpfung von Luftverschmutzung (CAPM) angewiesen, einen Plan zur Lösung des Feintaubproblems als nationale Agenda voranzutreiben und gegen potentielle Hauptverursacher des Staubs Strafverfolgungsmaßnahmen einzuleiten.
Der stellvertretende Regierungssprecher Kongcheep Tantravanich erklärte gleichzeitig, dass Smog auf das trockene Wetter im Land mit sich stabilisierenden Winden zurückzuführen sei. Smog, der grenzüberschreitend sei, entstehe durch Waldbrände, Autoabgase, offene Verbrennung von Industrieabfällen etc.
In dieser Aufzählung hat er allerdings Brandrodung bzw. das Abfackeln von Feldern vergessen, die so auf die neue Aussaat vorbereitet werden.
Es wurde festgestellt, dass der schlechte Luftqualitätsindex in einigen Gebieten des Landes die thailändischen Grenzwerte übersteigt und sich negativ auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, insbesondere auf Risikogruppen wie ältere Menschen, Kleinkinder, schwangere Frauen und Menschen mit Vorerkrankungen.
Der Vize-Premierminister betonte, man müsse wirksam gegen das Problem vorgehen, bevor der Smog überhaupt entstehen könne. Ähnliche Versprechungen gibt es seit Jahrzehnten – passiert ist indessen nichts. Jedes Jahr beginnt im Dezember die Smog-Saison, die je nach Region bis April oder Mai andauert.
Außerdem forderte General Prawit die zuständigen Regierungsbehörden auf, die Strafverfolgung gegen die Hauptverursacher des Feinstaubs zu verschärfen und die Polizei anzuweisen, den Verkehrsfluss zu kontrollieren, um Verkehrsstaus in städtischen Gebieten zu verringern. Das Verkehrsministerium wurde angewiesen, Fahrzeuge zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Menge des Feinstaubs in den Auspuffgasen zu verringern.
Kritiker äußerten sich besorgt darüber, dass die hohen Feinstaubwerte zu einer Bedrohung für die Bewohner Bangkoks werden könnten, und forderten die Regierung auf, die Umweltprobleme zu lösen.
Weshalb die Kritiker nur auf Bangkok abstellen, bleibt deren Geheimnis. Immer wieder ist die gesamte Zentralregion und auch der Osten des Landes inklusive der Provinz Chonburi und damit Pattaya betroffen. Die Luftverschmutzung ist in den Wintermonaten regelmäßig geradezu unerträglich. Im Laufe der Monate verlagert sich das Problem Richtung Norden, im März und April ist dann regelmäßig Chiang Mai der – man kann es wörtlich nehmen – Brennpunkt.
Jessada Denduangboripant, Biologieprofessor an der Chulalongkorn Universität, sagte, dass die Regierung bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung zu nachlässig sei. „Die Regierung reagiert nicht auf dieses Umweltproblem, bis es sich zu einer Krise entwickelt“, sagte er.
Jessada ist der Meinung, dass sich die Regierung an dem Prozess beteiligen sollte, um das Gesetz zur Bekämpfung der Luftverschmutzung strikt durchzusetzen. „Es sollte Strafen für Leute geben, die die Luft verschmutzen.“
Das Gesetz, auf das er sich bezieht, ist Thailands Umweltgesetz, das 1992 in Kraft trat. Es regelt Fragen der Umweltverschmutzung, einschließlich der Luftverschmutzung.
Regierungssprecher Thanakorn Wangboonkongchana erklärte gegenüber Reportern, dass „die Regierung eine dringende Handlungsrichtlinie zur Kontrolle der Luftverschmutzung für die Sicherheit der Menschen eingeführt hat.“
Jakkaphon Tangsutthitham, Parlamentsabgeordneter der oppositionellen Phuea Thai Party, erklärte dagegen, dass die Regierung noch keine entscheidenden Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergriffen habe.
„Der letzte Entwurf des thailändischen Luftreinhaltegesetzes wurde blockiert“, sagte Jakkaphon. „Die Regierung hat sich auch nicht dazu verpflichtet, mit dem Ziel der COP26 zusammenzuarbeiten, die Abholzung zu beenden.“